Atemphysiotherapie beim Kleinkind (1½-3 Jahre)

Sobald ein Kleinkind das Pusten entwickelt hat im Alter von zirka 1½ - 2 Jahren kann aufbauend von «passiverer zu aktiverer» Atemphysiotherapie übergegangen werden. Unter aktiver Atemphysiotherapie verstehen wir die verschiedenen Pustespiele, das Übergehen von einem Masken -zu einem Mundstückgebrauch beim Inhalieren und die Aktivitäten im Alltag, die die körperliche Entwicklung und allgemeine Ausdauer fördern.

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Bei der täglichen Inhalationstherapie kann mit Erreichen einer Mundatmung (zwischen 3-4 Jahren) die Maske durch ein Mundstück ersetzt werden. Das Kleinkind hält das Inhalationsbesteck zunehmend selbständiger und sitzt auf einem Hochstuhl oder an einem Kindertisch.

Mit Pustespielen wird die Koordination von Mund- und Nasenatmung geschult und mit zunehmendem Alter können die verschiedenen Atemmanöver moduliert eingeübt werden mit dem Ziel, die Ventilation zu verstärken und die Sekretmobilisation zu unterstützen. Bei allen spielerischen Pustespielen sollten der Spass und das lustvolle Üben im Vordergrund stehen.

Pustespiele mit wässrigen Lösungen, vor allem in Kombination mit Seife, sind mit Vorsicht anzuwenden, da Trink-, Schluck- und allenfalls Aspirationsgefahr besteht. Aus hygienischen Gründen sollte nur ein patientenbezogenes Seifenblasen- Fläschchen benutzt werden. Seifenblasen- Fläschchen können mit Keimen besiedelt sein[1]. Spitalhygiene- Fachpersonen der Schweizer Kinderkliniken empfehlen, beim Einkauf Schweizer oder Europäische Lieferanten zu berücksichtigen (transparente Produktekontrolle).

Im Alter von 3-4 Jahren kann ein weiteres Hilfsmittel zum Beispiel ein konstantes PEP-System (link Sekretmobilisierende Techniken PEP) spielerisch eingesetzt werden.

Bereits das Kleinkind soll sich an eine regelmässige Ausdauerleistung gewöhnen, welche im Familienleben ihren Platz hat (z.B. draussen spielen, Treppe laufen, zu Fuss einkaufen gehen, Wandern, Velofahren, etc.).

Quellen

[1] Comparative hygienic surveillance of contamination with pseudomonas in a cystic fibrosis ward over a 4-year period,BosshammerJ, Fiedler B, Gudowius P von der Hardt H, Römling U, Tümmler B, Hannover, J Hosp Infect. 1995 Dec;31:261-274